„Muslimfeindlichkeit ist Menschenfeindlichkeit“

so Yasemin el-Menouar von der Bertelsmann-Stiftung, die im vergangenen Jahr eine Studie herausbrachte, nach der jeder zweite Deutsche den Islam als Bedrohung wahrnehme.

Frau Menouar ist gemeinsam mit 11 anderen Wissenschaftler*innen und Akteur*innen der politischen Bildungs- und Präventionsarbeit im vom Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vor wenigen Tagen einberufenen Unabhängigen Expertenrat Muslimfeindlichkeit. „Der Islam wird gar nicht mehr als Religion wahrgenommen, sondern als politische Ideologie“, sagte sie im DLF: (vollständiges Interview)

Islamische Symbole würden zum Beispiel direkt mit den Extremformen des Islams verbunden und obwohl diese Formen nur eine “sehr kleine Minderheit” darstellten, prägen sie aber das dominierende Bild der Muslime hierzulande. Die von ihr beschriebene „Islam-Skepsis bis zur Islamfeindlichkeit“ sei in erster Linie ein Ausdruck von Angst und Verunsicherung. Laut El-Menouar wurde diese Angst lange Zeit von den Medien in Deutschland – auch unbewusst – angefacht und konnte sich so verfestigen.

Der Unabhängige Expertenrat Muslimfeindlichkeit soll dieser Angst entgegenwirken und in diesem Gremium Strategien zur Bekämpfung der Muslimfeindlichkeit ausarbeiten. Yasemin El-Menouar empfiehlt vor allem Kontakt als Schlüssel, “um gegenseitige Vorbehalte abzubauen”.