Latz für kleine Jungen

SB-Nr: 1423


  • Beschreibung:

    Der Latz besteht aus verschiedenen Stoffsorten und ist zum Teil bestickt. An der Vorderseite sind runde Silberscheiben aufgenäht. Von den 80 Silberelementen haben 7 eine andere Form. 2 sind durchbrochen und tragen je einen kleinen Glasstein, 2 sind mit je einem ovalen Karneol voll belegt, 2 haben in der Mitte eine halbrunde Vorwölbung, eine hat 4 rautenförmige noch leicht vergoldete Applikationen um eine runde Fassung mit einem Glasstein. Von den 4 Schnüren (um Brust und Rückenteil unter den Armen zusammen zu binden) ist nur noch eine vorhanden.

  • Region / Ethnie: Turkmenen
  • Material: Stoff, Silber, Glassteine, Karneol, Teilvergoldung
  • Herstellung:
  • Abmessungen: B 33 cm, L 47 cm
  • Erwerbsort und datum: Frankfurt > Wolfsburg / 08. Jan 1990
  • Referenzen: Form vgl. Rudolph 1984, Abb. A2, und Steffan/Schwabl 2003, Abb. 96 unten. S.a. S11 1.
  • Kommentare:

    (S11:) Die Plättchen der Vorderseite findet man üblicherweise auf Kleidungsbesätzen verheirateter Frauen. Bei SB 1423 hat vermutlich ein Händler zur Steigerung der Attraktivität des Textils maßlos übertrieben, wobei die Applikationen mit den aufgebrachten Karneolen und wenige andere wahrscheinlich ursprünglich auf dem Textil waren. Die glänzenden, spiegelnden Oberflächen der Silberplättchen sollten den „Bösen Blick“ des Neiders zurückzuwerfen. Durch das exzessive Aufbringen des Silbers aber werden die gestickten Amulette darunter ihrer Wirkung beraubt.

Weiterführende Bemerkungen zu den präsentierten Objekten und Hinweise auf vergleichbare Abbildungen in der Literatur erbitten wir an die Arbeitsgruppe show and tell des Forums für Kleidung und Schmuck, die sie dann in den Kommentarteil der Seite einarbeitet (anonym oder mit dem Namen der Absenderin/des Absenders). Bitte geben Sie im Betreff die Nummer des Bezugsobjektes (SB xxx) an.

Sehr willkommen ist die Zusendung von Fotos, die Sammlungsstücke des betreffenden Typs von besonderer Qualität zeigen. Wichtig sind dabei eine Beschreibung, Maßangaben sowie Ort und Datum des Erwerbs. Eine Veröffentlichung (auch anonym) bedarf immer der Zustimmung des Eigentümers. Das gleiche betrifft die Nennung der Sammlung und des Ortes, die zu Lebzeiten der Sammlerin/des Sammlers grundsätzlich anonym bleiben, sofern es nicht anders gewünscht wird.

Ebenso können Auskünfte über weitere Objekte der gleichen Kategorie in der Sammlung Dr. Bir von der Arbeitsgruppe erbeten werden. Eine Veröffentlichung von Beiträgen, die die qualitative Bewertung und kulturhistorische Einordnung erleichtern, kann in Sonderausgaben der Kulturzeitschrift „Simurgh“ erfolgen.

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