Brustschmuck
SB-Nr: 639
- Beschreibung:
Ein unten abgerundeter, gesteppter roter Stoffstreifen besitzt am unteren Viertel rote, gelbe und grüne Fransen aus Zwirn mit je einer weißen Glasperle am Ende. Drei verschieden aufgebaute Schmuckplatten aus Silber sind auf den Streifen aufgenäht und miteinander durch je 5 Ketten verbunden.
Auf der obersten Platte sitzt ein 5,5 x 5 cm großer und 0,6 cm hoher Kasten, der 2 ovale Karneole in erhöhten Fassungen trägt. Die gesamte Schmuckplatte ist mit Filigranauflagen und Granulation dekoriert und zum Teil vergoldet.
Die mittlere Platte trägt einen quadratischen Kasten (Seitenlänge 5,2 cm; Höhe 0,5 cm) mit einer Fassung für einen grünen flachen Glasstein (gebrochen). Auch dieses Schmuckelement ist mit Filigran und Granulation geschmückt und teilweise vergoldet.
Die untere Platte hat eine Fantasieform. In ihrer Mitte befindet sich ein ovaler Aufsatz (5,5 x 5 cm) mit einem ovalen Karneol. Dieser Stein ist genau wie die Karneole der 1. Platte mit aufgelöteten Silberpunkten geschmückt.
An den drei Schmuckplatten sind insgesamt 8 Ketten mit Glasperlen angebracht, an deren Ende sich je eine Münze befindet. Davon sind 7 afghanisch (aus dem Jahre 1898/ H 1316) und eine russische (Jahr unleserlich).
Eine 60 cm lange Kordel, die an den beiden Enden grüne Quasten mit weißen Glasperlen besitzt, ist durch 2 Ösen an der oberen Schmuckplatte durchgezogen und dient zu Befestigung des Schmuckes. - Region / Ethnie: Im Stil der westlichen Kasachen
- Material: Stoff, Zwirn, Silber, weiße Glasperlen, grüner Glasstein, Karneol, Münzen, Teilvergoldung; Filigran, Granulation
- Herstellung:
- Abmessungen: Stoffstreifen: B 8,5 cm, L 42 cm; obere Platte: 7×6,5 cm, mittlere Platte: 7x 6,5 cm, untere Platte: 11,2×7 cm
- Erwerbsort und datum: Kabul / 16. Aug 1971
- Referenzen: Seiwert 2009, Abb. 292
- Kommentare:
Beim Sammler findet sich hierzu die ethnische Zuschreibung „Kazak“. Dazu s. Janata 1981, S. 150ff.
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Ebenso können Auskünfte über weitere Objekte der gleichen Kategorie in der Sammlung Dr. Bir von der Arbeitsgruppe erbeten werden. Eine Veröffentlichung von Beiträgen, die die qualitative Bewertung und kulturhistorische Einordnung erleichtern, kann in Sonderausgaben der Kulturzeitschrift „Simurgh“ erfolgen.